Hier ein paar Informationen für die Errichtung einer Photovoltaikanlage...
So viel ungenutzte Dachfläche mit Ausrichtung genau südost... Ist zwar nicht süden, aber bei 45 Grad Dachneigung kostet das „nur“ 10 Prozent... Sagt der „PV-Rechner“ im Internet...
Also: Leute fragen, die sowas schonmal gemacht haben, Angebote einholen...und mit knapp 25.000 EUR netto ist man dabei.
5,5 kWp installierte Leistung bringen übers Jahr in unserer Region (mitten in Schleswig-Holstein) etwa 4500 kWh Energie ein. Bei 46,75 Cent Einspeisevergütung (Installation in 2008) kommen so jedes Jahr gut 2000 EUR in die Firmenkasse. Und das ganze 20 Jahre, bei uns also bis 2029 grarantiert... Jaja, Firmenkasse! Man sollte nämlich ein Gewerbe anmelden, damit man die Mehrwertsteuer bei der Investition vom Finanzamt wiederbekommt. Immerhin so um die 5000 EUR. Und dann geht es auch schon los.
Erst wird die Haltekonstruktion
montiert, auf der dann die Module liegen... 24 Stück a 230 Wp. In
zwei Strängen geschaltet, also kommen vier Leitungen ins Haus.
Insgesamt beträgt die Modulfläche 41 Quadratmeter.
Drinnen braucht man einen Wechselrichter, der aus Gleichspannung Wechselspannung macht. Der alleine ist ca. 2000 EUR teuer, hat aber ein schönes Display und vor allem einen hohen Wirkungsgrad (97 Prozent! Sagt das Datenblatt...). Hier werden die Stränge getrennt oder parallelgeschaltet angeschlossen. Für besseren Wirkungsgrad parallel, falls es aber zu Abschattungen auf den Modulen kommt, separat, damit die 2 Stränge getrennt „getrackt“ werden können. Stichwort „Leistungsanpassung“...
Damit der Strom verkauft werden kann, müssen die Stadtwerke einen zweiten Zähler (der lütte rechts) setzen. Gut, wenn der Zählerschrank noch ein freies Feld hat... Einer der letzten mechanischen Wechselstromzähler ist das übrigens.
Tja. Was gibt es noch zu sagen? Ich habe bei meiner 5,5 kWp-Anlage jetzt im August Spitzenleistungen von 4,8 kW ablesen können und Tageserträge von 34 kWh... Mal abwarten, was das erste Jahr so bringt. Man sagt, dass hier bei mir pro installiertem kWp mit mindestens 870 kWh Jahresenergieertrag zu rechnen ist. Ein Bekannter sagt, dass es mehr ist...
(Update: Das erste Jahr ist rum. Ertrag 5225 kWh!! Das entspricht exakt 950 kWh/kWp. Amortisation also in 10,2 Jahren.)
Jedenfalls wird sich die Anlage finanziell nach 12 Jahren amortisiert haben. Das tun die nämlich alle. Die Preise für die Module richten sich nämlich nach diesem „Faustwert“. Hersteller wie BP suchen schließlich neue Märkte. Energetisch hat so eine Anlage sich übrigens schon nach sieben Jahren amortisiert :-) Sagt „Wikipedia“.
Nun heißt es, monatlich den Stadtwerken eine Rechnung zu schreiben (inkl. Mehrwertsteuer), und ebenfalls monatlich die Umsatzsteuer-Voranmeldung beim Finanzamt einzureichen, damit die die Umsatzsteuer, also die Mehrwertsteuer, vom Konto abbuchen können. Oder mal was zahlen, wenn man Kosten hatte. Die „Voranmeldung“ geht am besten online mit „elster“. Nach viel Mühen ist ist mir gelungen, das unter Linux zustandezubringen. „elster“ ist nämlich voll auf Windoof zugeschnitten ;-(
Übrigens: Wenn die Einspeisevergütung nach 20 Jahren sinkt, oder die Strompreise für mich als Kunden stark steigen, dann nehme ich „meinen“ Strom eben primär selbst! Dazu ist nur eine kleine Modifikation im Zählerschrank notwendig.
Kleine Bemerkung:
„kWp“ bedeutet Kilowatt-Peak, das ist die maximale elektrische Leistung, die die Photovoltaikmodule abgeben können, wenn sie mit einer Strahlungsleistungsdichte von 1000 Watt pro Quadratmeter beschienen werden. Das ist die Solarkonstante, deren Wert im Sommer mittags vielleicht mal theoretisch erreicht werden könnte, wenn keine Wolken oder Dunst in der Atmosphäre zu finden sind. Hier oben im Norden kommt man vermutlich nie auf diesen Wert. Sage ich...
„kW“, also Kilowatt, ist die Leistung. „kWh“, Kilowattstunden, ist ein Maß für die Energiemenge. Also das, was über eine Zeitspanne „zusammenkommt“. Soundso viele Kilowattstunden im Jahr oder am Tag oder in der Sekunde... E ist gleich Integral über P nach dt, sagt der Physiker...
Die Frage nach dem Wirkungsgrad der Module ist übrigens irrelevant (ok, so um die 16 %). Wen interessiert das, sofern man genug Platz auf dem Dach hat? Wichtiger ist wohl der Preis pro installiertem kWp! Will ich mehr, wird es eben größer und teurer...
Noch ein interessanter Link zum Thema Energieversorgung...
http://www.desertec.org/de/concept.html
Und überhaupt...